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Samstag, 05. Mai 2007

Wem kann Wohlstand helfen?

Christian Hosp
Der 38jährige Tiroler Christian Hosp betreibt in Zürich ein privates Institut zu Vermögensverwaltung.


Schon als klei­ner Bub in Tirol habe ich gewusst, dass ich spä­ter im Bank­ge­schäft tätig sein möch­te. Ich habe dann nur eine höchst mit­tel­mä­ßi­ge Matu­ra hin­ge­legt und mich anschlie­ßend irgend­wie durch die Wirt­schafts­uni in Wien gebracht. Ehr­gei­zig war ich aber immer dann, wenn es um das Orga­ni­sie­ren tol­ler Feri­al­pra­xis­stel­len, um das Rei­sen, um das Lesen und um klas­si­sche Musik ging. Dass ich bei mei­nem ers­ten Job bei der ame­ri­ka­ni­schen Invest­ment­bank Mer­rill Lynch, von einem groß­ar­ti­gen Chef viel ler­nen konn­te – das war schließ­lich mein gro­ßes Glück. Als Vor­bild hat der Mann mei­ne Ein­stel­lung zur Arbeit und zur Bewäl­ti­gung des All­tags geprägt.
Heu­te besit­ze ich gemein­sam mit mei­nen zwei bes­ten Freun­den eine Fir­ma, die sich mit Ver­mö­gens­ver­wal­tung, Pri­va­te Equi­ty sowie mit Ver­schmel­zungs- und Über­nah­me­trans­ak­tio­nen beschäf­tigt. Ich hel­fe also Men­schen, die durch ihren Beruf, durch eine Erb­schaft oder ein­fach durch Glück zu viel Geld gekom­men sind. Ich küm­me­re mich dar­um, dass sich ihr Geld ver­mehrt, mit­un­ter aber auch dar­um, dass es sinn­voll ein­ge­setzt wird. Ich ver­brin­ge einen gro­ßen Teil mei­ner Zeit damit, aus mei­nen Kun­den her­aus­zu­hö­ren, wie ihre Lebens­pla­nung aus­sieht, was sie mit ihrem Ver­mö­gen anfan­gen wol­len. Den ande­ren Teil mei­ner Arbeits­zeit inves­tie­re ich in Recher­chen. Ich muss recht­zei­tig erken­nen, wohin sich die Welt ent­wi­ckelt, wie sich die Finanz­märk­te bewe­gen, was sich bei mei­nen Invest­ments tut.
Manch­mal fra­ge ich mich, ob mein Tun der Mensch­heit hilft. Bei Ärz­ten oder Kin­der­gärt­nern liegt der gesell­schaft­li­che Nut­zen ihrer Tätig­keit auf der Hand. Ich muß mich dar­auf beschrän­ken, zu mei­nen Kli­en­ten ehr­lich zu sein und sie zu Invest­ments zu bewe­gen, die mir sinn­voll erschei­nen, weil sie unse­re Welt ein klei­nes Stück in die rich­ti­ge Rich­tung bewe­gen könn­ten. In der Regel geht es dabei um gro­ße Sum­men, inso­fern sind mei­ne Ent­schei­dun­gen auch folgenreich.
Mein Leben in Zürich genie­ße ich sehr. In kür­zes­ter Zeit bin ich in der schöns­ten Land­schaft zum Ski­fah­ren und Berg­stei­gen. Vor mei­ner Haus­tür liegt ein groß­ar­ti­ger See, den ich nachts in mei­nem Haus sogar plät­schern höre. Das Nacht­le­ben ist cool, die Gale­rien­dich­te sehr hoch. Ich bin von unfass­ba­rem Wohl­stand umge­ben. Es tut mir zwar leid, dass ich Öster­reich vor zehn Jah­ren ver­las­sen habe, zumal ich es ja wei­ter als mei­ne Hei­mat emp­fin­de. Je län­ger man im Aus­land lebt, umso stär­ker wer­den die­se Gefüh­le auch. Und so ver­tei­di­ge ich Öster­reich heu­te oft in einem Maß, das mir frü­her nicht vor­stell­bar war.

auf­ge­zeich­net von ES; ver­öf­fent­licht in: Die Zeit, Nr. 19/2007
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