Bald 13 Jahre sind ins Land gezogen seit ich den damals 10jährigen Irfan kennengelernt habe. Wir – das Team vom Blinklicht Media Lab – waren damals in seine Volksschulklasse in der Bunten Schule Treustraße geladen, um die Geschichten der Kinder aufzuzeichnen. Die Videos, die dabei entstanden und unter dem Titel „Echte Wiener erzählen“ auf importundexport.at zu sehen sind, habe ich gerne auch bei Vorträgen und in Workshops gezeigt. Bei einer dieser Gelegenheiten haben sie ein gutes Dutzend engagierte Gewerkschafter*innen motiviert, ihre eigenen Lebensgeschichten in unseren Schulheften aufzuzeichnen.
Heute erinnere ich mich an Irfan, weil demnächst wieder ein kleines, aber feines Werk fertig wird (#ProjektMonaLisa), das mich auf dieselbe Weise beschäftigt, bewegt und berührt, wie damals die Video-Produktion im 20. Wiener Gemeindebezirk:
Oft habe ich seit dieser Aufzeichnung (!) an Irfan gedacht. Seine Kraft, seine Zuversicht, sein Selbstbewusstsein – der junge Mann hat mich rundum beeindruckt. Immer wieder ist mir in dem Zusammenhang aber auch eingefallen, warum wir diese Videos damals produziert haben. Wir wollten nicht einfach nur Medienarbeit mit Kindern machen, wir wollten unsere Arbeit auch wirklich gut machen. Wir wollten die Arbeit und die Kinder also ernst nehmen anstatt uns zu ärgern über ausbleibende Förderungen oder mangelnde Wertschätzung. Wir wollten nicht allzu lange nachdenken, wie sich so ein Projekt rechnet, wir wollten einfach anfangen – auf dass am Ende eben etwas Schönes dabei herauskommen möge. Und eben das kam mir in den Sinn, als ich vergangenen Herbst auf die Mona Lisa gestoßen bin: einfach wieder einmal die Gelegenheit am Schopf packen und was Schönes auf die Bühne stellen – gerade auch dann, wenn gefühlt hinter jeder Ecke das weniger Schöne oder das ganz und gar Furchtbare lauert. In diesem Sinn: #ProjektMonaLisa is coming soon.