Wenn die Schweizer locken

Zu Gast bei Verlierern? Ach, wenn das nur so einfach wäre.
Also, versuchen wir’s. Zu Gast bei Verlierern. Das ist zunächst eine fette Geschäftsidee. Wie verkauft man Fußballfan-Artikel wenn überall Fußballfan-Artikel verkauft werden? Man entwickelt ein Alleinstellungsmerkmal, ein einzigartiges Verkaufsversprechen. Das hat die Mode-Unternehmerin Stefanie Schöffmann mit ihrer Marke „Zu Gast bei Verlierern“ professionell gemacht. Ihre roten Kappen, Kaputzenjacken, T-Shirts und Sporttaschen sind mir persönlich vielleicht etwas laut. Mir wäre auch nicht wohl bei dem Gedanken, ich könnte jemandem begegnen, der im selben Outfit als Loser gebrandet ist, wie ich selbst. Meinem Steuerberater etwa. Oder dem Religionslehrer meiner Kinder: Ah, auch Sie ein Verlierer! Aber diese individuelle Bedenkenträgerei tut dem Erfolg von Frau Schöffmann keinen Abbruch. Ihre Ware geht in diesen fußballschwangeren Wochen weg wie kaltes Bier. Egal, ob wir Österreicher nun Verlierer sind oder nicht.
Sezieren wir den Erfolg dieser Strategie: die zwei wichtigsten Elemente des Verlierer-Konzepts sind Emotion und Rationalität. Marketing pur, könnte man sagen.
Emotional trifft die Verlierernummer mitten ins Herz. Es ist, zumal im Sport, berührend, wenn jemand die eigene Schwäche so hemmungslos in den Vordergrund spielt. Und genau darin haben wir Österreicher Übung ...